9. November-Gedenken: Erinnern in Moabit, Kulturveranstaltung in Pankow

5. November 2022

Am kommenden Mittwoch jährt sich zum 84. Mal die Pogromnacht des Jahres 1938. Dazu gibt es auch in Pankow mehrere Termine in Erinnerung an die antisemitisch motivierte Gewalt und deren Opfer.

Zudem laden wir Sie dazu ein, sich der traditionellen antifaschistischen Demonstration in Moabit anzuschließen, bei der auch unser Kamerad und Holocaustüberlebender Kurt Hillmann sprechen wird (siehe unten und Flyer)

Unsere verstorbene Ehrenvorsitzende Inge Lammel schrieb einst über die Novemberpogrome: „Die Bezeichnung ,Kristallnacht‘, die das NS-Regime für die verbrecherischen Ausschreitungen gegen die deutschen Jüdinnen und Juden in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 in Umlauf setzte, war eine Propagandalüge zur Verharmlosung dieses Pogroms mit all seinen Folgen. Völlig enthemmte und gewalttätige Trupps der SA und Mitglieder der SS wüteten mit großer Brutalität im ganzen Land. Sie setzten hunderte von Synagogen, Gemeindehäusern und Friedhofshallen in Brand, verwüsteten, zerstörten und plünderten tausende jüdische Wohnungen, Kaufhäuser und Geschäfte. 91 Jüdinnen und Juden fanden den Tod, mehr als 20 000 wurden in die Konzentrationslager nach Sachsenhausen, Buchenwald und Dachau verschleppt.“ (http://pankow.vvn-bda.de/wp-content/uploads/sites/9/2013/03/pogrompankow.pdf)

Hier nun die angekündigten Termine dazu:

Mittwoch, 9. November 2022 | 18.00 Uhr | Mahnmal Levetzowstraße | Moabit
Gedenkkundgebung und antifaschistischen Demonstration „Es ist geschehen und folglich kann es wieder geschehen“ (Primo Levi).
Wie schon in den vergangenen Jahren rufen wir als antifaschistisches Bündnis für den 9. November 2022 um 18.00 Uhr in Gedenken an die Novemberpogrome von 1938 zu einer Kundgebung vor dem Mahnmal Levetzowstraße sowie zu einer anschließenden Demonstration durch Berlin-Moabit auf. Wir rufen auf zu einem heute weiterhin notwendigen antifaschistischen Gedenken, das an diesem Ort bereits seit mehreren Jahrzehnten Tradition hat.
Infos https://9november.blackblogs.org/

Mittwoch, 9. November · 19 Uhr · Alte Pfarrkirche Pankow
»Was aus uns geworden ist«: Musikalische Lesung im Trio:
Auszüge aus dem Buch und Songs aus dem gleichnamigem Album.
André Herzberg / Hans Rohe / Karl Neukauf
»Eine Spurensuche quer durch die Jahrzehnte. Von sechs Menschen erzählt André Herzberg – Kinder jüdischer Eltern, aufgewachsen in der DDR. … Die jüdische Herkunft, die Religion, die Bräuche und Traditionen spielten kaum eine Rolle. In der Nazizeit waren sie lebensgefährlich, sie passten auch nicht zur kommunistischen Weltanschauung… Und nach Stalins Tod hatte die DDR-Führung ein verdruckstes, eher ein Nichtverhältnis zu Juden und den jüdischen Gemeinden… Dem spürt Herzberg nach, in kurzen, hingetupften Episoden.« Wolfgang Hübner, www.nd-aktuell.de
Eintritt frei – Spenden erbeten!
Eine Kooperation von Kommission Bürgerarbeit mit Evangelischer Kirchengemeinde Alt-Pankow, der Pankower VVN-BdA und dem Buchlokal. Infos https://www.lichterkette-pankow.de

Stilles Gedenken am 9. November im Bezirk Pankow
Im stillen Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus werden der Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung Pankow, Dr. Oliver Jütting und Bezirksbürgermeister Sören Benn um 11 Uhr auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee in der Herbert-Baum-Straße und um 12 Uhr auf dem Jüdischen Friedhof an der Schönhauser Allee Kränze niederlegen. Beide Veranstaltungen sind öffentlich. Gäste werden gebeten, die aktuellen Hygienemaßnahmen zu beachten. Siehe https://www.berlin.de/ba-pankow/aktuelles/pressemitteilungen/2022/pressemitteilung.1261212.php

Wir würden uns freuen, möglichst viele von Ihnen bei einem dieser Termine zu sehen und verbleiben mit antifaschistischen Grüßen