Jüdisches Leben in Pankow
Die Ausstellung
Die Pankower VVN-BdA hat die Wanderausstellung „Jüdisches Leben – Vom Anbeginn zum Neubeginn“ im Programm. Sie eignet sich hervorragend für die Präsentation in Schulen, öffentlichen Institutuionen, Cafés etc. Dr. Inge Lammel von der VVN-BdA, Autorin der Ausstellung, bewegte auch das außergewöhnlich hohe Interesse Ende 2009 zur Überarbeitung der Schau. Auf über 20 Bild- und Texttafeln werden anhand von Fotos, Dokumenten, Statistiken und Chroniken exemplarisch Leben und Wirken, aber auch Schicksale jüdischer Bürgerinnen und Bürger in Berlin-Pankow aufgezeigt. Begleitend gibt es eine CD-Rom, auf der die gesamte Ausstellung zu finden ist und die für 2,50 Euro über den Verein erhältlich ist.
Der Rundgang
Der Förderverein des ehemaligen Jüdischen Waisenhauses Pankow e.V. und die Pankower VVN-BdA organisieren regelmäßig Rundgänge zu ehemaligem Jüdischen Leben in Pankow. Stationen sind insbesondere Sozialeinrichtungen, Synagogen und sogenannte Judenhäuser vor, von denen einige bei einem Gang durch Pankow und Niederschönhausen noch zu sehen sind. Die Rundgänge finden z.B. zu geschichtsträchtigen Daten wie zum 9. November in Erinnerung an das antisemitische Pogrom im Jahr 1938 oder zum 27. Januar anläßlich der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau am 27. Januar 1945 statt. Begleitend gibt es ein Rundgangheft, das Sie für 2 Euro über den Verein beziehen können. Melden Sie sich auch, wenn Interesse am Rundgang besteht.
Literatur von Dr. Inge Lammel
Seit über 20 Jahren forscht unser Vereinsmitglied Dr. Inge Lammel über Jüdisches Leben in Pankow. Seitdem ist eine Fülle an Literatur zu dem Thema erschienen, die über unseren Verein bezogen werden kann.
Die Prenzlauer Berger Nachrichten fassen Ihre Arbeit in einem Beitrag folgendermaßen zusammen:
Die ersten Ergebnisse ihrer Arbeit präsentierte sie 1991 in einer Ausstellung im Pankower Rathaus, 1993 folgte das erste Buch. Seitdem gab es immer wieder Ausstellungen und Veröffentlichungen; 2007 ist das Gesamtwerk „Jüdische Lebenswege: Ein kulturhistorischer Streifzug durch Pankow und Niederschönhausen“ erschienen. „Die persönlichen Schicksale haben mich immer am meisten interessiert“, meint Lammel. „Ich habe viele ermittelt, die als Kinder ins Ausland gegangen sind und deren Eltern in der Shoa umgekommen sind.“ Deren Fotos und Berichte sind ihn ihr Werk eingegangen. Der Fokus der Arbeit, die den Zeitraum von 1900 bis 1945 umfasst, liegt aber auf dem Alltag der Menschen. „Das jüdische Leben beschränkt sich nicht auf die Shoa“, meint Lammel. Das habe sie deutlich machen wollen. Doch die meisten der einzelnen Lebensgeschichten, die sie nachverfolgt hat, enden genau dann, als es für die jüdische Bevölkerung keinen Alltag mehr gab.
Gedenkzeichen für jüdische BewohnerInnen und Einrichtungen in Pankow
• Benjamin-Vogelsdorff-Straße (1994)
• Dr.-Markus-Straße (1994)
• Garbáty-Platz, Namensgebung, Bodenplatte und Denkzeichen (ab 2001)
• Gedenkstein (Findling) und Tafel für Familie Bleichröder, Bleichröder-Park, Breite Straße 33 (2003)
Tafeln
• Säuglings- und Kleinkinderheim, Wilhelm-Wolff-Straße 30-32 (1965)
• Lehrlingsheim, Mühlenstraße 24 (1996)
• Benno und Dorothea Falk, Breite Straße 23 (2002)
• Familie Jany, Florastraße 48 (2003)
• Mühlenstraße 77, jüdisches Gemeindehaus –„Judenhaus“ (2003)
• Platanenstraße 114, Familie Herrmann und andere – „Judenhaus“ (2004)
• Familie Selbiger, Wollankstraße 133 (2004)
• Erich Baron, Kavalierstraße 22 (2005)
• Schönholzer Straße 6 a, sechs Bewohner*innen – „Judenhaus“ (2008)
• Jüdisches Waisenhaus Pankow, Berliner Straße 120/121 (2003)
Zusammengestellt durch Dr. Inge Lammel
Weitere Erinnerungszeichen, die auch in Pankow verlegt wurden, sind die Stolpersteine. Hier ist eine Übersicht