Gedenken an Reichspogromnacht: Rundgang in Pankow

9. November 2011

Die Pogrome im November 1938 bereiteten den Weg zur fast vollständigen Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden. Für uns ist dieses Datum Anlass, der Opfer von Antisemitismus zu gedenken und mit einem Kiezrundgang lokalgeschichtlich nachzuzeichnen, wie und wo in Pankow jüdisches Leben pulsierte – ob in den Familien, den Synagogen oder Betstuben.

Seit der Gründung des jüdischen Religionsvereins „Agudath Achim“ 1895 fanden in dessen Räumen regelmäßige Gottesdienste statt. Bis 1940 existierten Betstätten in unterschiedlichen Gegenden Pankows, auch in Wohlfahrtsheimen. Rundgangstationen sind einige der vielen ehemaligen Sozialeinrichtungen, die seit 1882 in Pankow errichtet wurden: Dazu zählen das II. Waisenhaus der Jüdischen Gemeinde in der Berliner Straße, das jüdische Mädchenhaus in der Mühlenstraße und das Lehrlingsheim ebenfalls in der Mühlenstraße sowie andere Einrichtungen.

Mi., 9. November, 16 Uhr, Treffpunkt vor dem ehem. Jüdischen Waisenhaus (Berliner Str. 120/121, nahe U-Bhf. Pankow): Rundgang zu Stätten ehemaligen jüdischen Lebens in Pankow mit Claudia Saupe.

An dieser Stelle verweisen wir auch noch auf einen Text unserer Kameradin Dr. Inge Lammel aus der Zeitschrift „Rosen auf der Weg gestreut“ zum Novemberpogrom in Pankow (pdf).

Mitglieder unserer Organisation beteiligen sich auch an der Gedenkdemo am 9.11. in Berlin-Moabit (Treffpunkt: 17 Uhr, Mahnmal Levetzowstr). Dort spricht u.a. Andrée Leusink, aktiv in der Pankower VVN-BdA. Sie ist Holocaustüberlebende, weil sie als Kind versteckt wurde