Gedenkkundgebung am 8. Mai in Buch
3. Mai 2023
8. Mai 2023 – 78. Jahrestag der bedingungslosen Kapitulation Nazideutschlands gegenüber der Sowjetunion, den USA, Großbritannien, Frankreich, Polen und vielen anderen Ländern.
Spasibo – Thanks – Merci
Wir gedenken der Befreiung vom Nazismus als „Morgenröte der Menschheit“ (nach dem deutsch-jüdischen Widerstandskämpfer Peter Gingold), für die ungeheure Opfer gebracht worden sind. Der 8. Mai muss gesetzlicher Feiertag werden!
Mo., 8. Mai, Sowjetisches Ehrenmal Wiltbergstraße (am S-Bahnhof Buch):
ab 11 Uhr: Stilles Gedenken mit Beiträgen von Elke Breitenbach (Linke) & VVN-BdA Berlin-Pankow
Wir sind bis zum Abend vor Ort, um das sowjetische Ehrenmal vor Schändung zu beschützen! Wer kann, ist eingeladen, uns dabei zu unterstützen.
ab 17 Uhr: Antifaschistische Bündniskundgebung für Frieden mit Beiträgen von Dr. Rosen (IPPNW), North East Antifascists (NEA), VVN-BdA Pankow, Linksfraktion Pankow, Frauen-Hausprojekt aus Buch (angefragt)
Um allen Menschen ein würdiges Gedenken zu ermöglichen, sind beim stillen Gedenken und bei der Kundgebung Nationalfahnen JEGLICHER Art nicht genehmigt.
Siehe auch weitere Termine zum 8. und 9. Mai bei der Berliner VVN-BdA und Website zum 9. Mai in Treptow
Termine für Ehrungen durch Bezirksamt und BVV Pankow:
11 Uhr Sowjetisches Ehrenmal Schönholzer Heide, 12 Uhr Mahnmal des polnischen Soldaten im Friedrichshain, 12:45 Uhr Gedenkstein am Ostseeplatz
Bündnisaufruf 8. Mai in Pankow-Buch
Gedenken an die Befreiung vom Faschismus in Pankow-Buch
Sowjetisches Ehrenmal Buch | Wiltbergstraße
Montag, 8. Mai 2023:
ab 11 Uhr: stilles Gedenken
17 Uhr: Gedenkveranstaltung mit Redebeiträgen, Musik, Blumen ablegen, Infostand
Vortreffpunkt: 16:30 S-Bahnhof Pankow (am Gleis)
Aufruf:
Unser Bündnis ruft alle Pankower Bürger*innen auf, am 8. Mai 2023 am sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Buch ein Zeichen der Mahnung und des Friedens zu setzen. Danken wir den sowjetischen Befreier*innen, nur so wird der 8. Mai 1945 nicht aus unserem historischen Gedächtnis verschwinden. Gleichzeitig verstehen wir das Gedenken als Auftrag, auch heute noch Haltung gegen jeden Krieg und faschistische Tendenzen zu zeigen.
Ja, wir feiern den 8. Mai auch 2023 als den Tag der Befreiung. Daran hatten die Alliierten den entscheidenden Anteil, aber der Anteil der Streitkräfte der Sowjetunion war besonders groß, ihre Opfer im Kampf gegen die mordende Wehrmacht des faschistischen Deutschlands waren unermesslich. Mehr als 60 Millionen Tote brachte der Zweite Weltkrieg, fast die Hälfte davon in der damaligen Sowjetunion, gegen deren Bevölkerung die Nazis einen brutalen Vernichtungskrieg führten. Es war der größte Krieg der Menschheitsgeschichte, der 1939 vom deutschen Boden ausging und vor 77 Jahren zu Ende gegangen ist. Dieses Gedenken darf nicht mit der Bewertung aktueller Politik oder mit der Bewertung anderer historischer Ereignisse vermischt werden. Daran ändern weder Putins Politik und der zu verurteilende Krieg Russlands gegen die Ukraine noch der Verlauf der Geschichte in den Besatzungszonen und im geteilten Deutschland etwas.
Den 8. Mai begehen heißt auch: Wir trauern, wir gedenken der Opfer – nicht der Täter, und wir erinnern – betreiben keine erinnerungspolitische Wende gegen historische Wahrheiten, wir danken und wir eignen uns historisches Wissen an.
Wir feiern den Tag als wirkliche Befreiung von Diktatur, Krieg, vom Drang nach Vernichtungsfeldzügen, von Tyrannei, Rassismus und Unmenschlichkeit.
Wir wenden uns entschieden gegen Verherrlichung der Wehrmacht, Umdeutungen der Geschichtsverläufe, Reichsflaggen auf Balkonen und bei Demonstrationen von nationalistischen und neofaschistischen Gruppierungen.
Wir wollen den Tag nicht nur als historischen Rückblick begehen, sondern machen uns auch heute noch stark gegen Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus, Diskriminierung muslimischer und als russisch wahrgenommener Menschen. Das bedeutet unter anderem auch, Abschiebungen geflüchteter Menschen zu kritisieren und deren Recht auf Sicherheit zu verteidigen.
Aber all dies kleingeredet, verharmlost, als Einzelfall proklamiert, verschwiegen, geduldet, umgeschrieben…
Wir müssen wir uns daher immer wieder aufs Neue dem Geschehen stellen und unserer Verantwortung bewusst werden.
Wir danken der Roten Armee, den Alliierten, den Widerstandskämpfer*innen, den Partisan*innen und allen, die an diesem großen Sieg der Freiheit und der Menschlichkeit ihren Anteil hatten, verschließen aber nicht die Augen vor einer neuen Weltkriegsgefahr.
Und: Für uns ist der 8. Mai ein Tag zum Feiern.
Wenden wir uns gegen die Aufrüstung und Militarisierung Deutschlands.
Begehen wir den 78. Jahrestag der Befreiung würdig, erinnernd und der Zukunft zugewandt.
Wir behalten uns vor, Personen, die der extrem rechten Szene zuzurechnen sind oder die bereits durch rassistische, nationalistische, antisemitische, geschichtsrevisionistische, NS-relativierende und sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren und sie von dieser auszuschließen.