Zahlreiche Vorführungen von Film zur Geschichte der Schönholzer Heide

12. Februar 2011

Der Film zur Schönholzer Heide ist fertig gestellt und in den kommenden Wochen folgen zahlreiche Vorführungstermine. Unter anderem im Rathaus Pankow, Prenzlauer Berg, Heinersdorf, Niederschönhausen und Alt-Pankow. Die Vorführungen im JUP und in der Bunten Kuh im Februar waren gut besucht, im Anschluß gab es spannende Diskussionen über den Film.

Die Pankower VVN-BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten) weist hiermit auf die erstmalige Präsentation des Filmprojekts von Schülerinnen und Schülern zur Geschichte der Schönholzer Heide in Pankower Jugendeinrichtungen hin.

 

Ein halbes Jahr lang sind Pankower Jugendliche der Geschichte des berühmten Naherholungsparks im Nordosten Berlins auf den Grund gegangen, haben das Sowjetische Ehrenmal erforscht, haben ergründet, welche Spuren das ehemalige Zwangsarbeiter/innen-Lager im Park hinterlassen hat und was die Nutzer/innen des Geländes von dessen Geschichte wissen. Um mehr zu erfahren, haben sie Zeitzeug/innen gesucht und interviewt, Archive durchkämmt und daraus einen Film gebastelt. In dem Film thematisiert werden soll die umfangreiche und vielseitige Geschichte der Heide. Thematisiert werden auch die die Kriegsgräberstätte, die Nutzung als DDR-Freilichtbühne sowie der Luna-Park. (Mehr zur Geschichte weiter unten).

 

Die Internetpräsentation des Filmprojekts: www.heidefilm.blogsport.de

 

Präsentationstermine

 

Mo., 21.2., 19.30 Uhr:
Café Stilbruch des Unabhängigen Jugendzentrums Pankow (JUP e.V.), Florastraße 84 (nahe S-/U-Bhf. Pankow sowie S-Wollankstraße)

 

Do., 24.2., 19.30 Uhr:
Bunte Kuh, Bernkasteler Straße 78 (Weißensee, Haltestelle Betriebshof Weißensee, Tram M4 / Bus 255 / Bus 158)

 

An beiden Tagen wird es die Gelegenheit geben, mit den Filmemacher/innen ins Gesprüch zu kommen.

 

Das Filmprojekt ist in Trägerschaft der VVN-BdA Berlin-Pankow e.V., Unterstützung erfährt es durch das Unabhängige Jugendzentrum Pankow e.V. (JUP) in der Florastraße 84. Das Projekt wird gefördert durch den Lokalen Aktionsplan aus dem Bundesprogramm „VIELFALT TUT GUT. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“.

 

Kontakt über die VVN-BdA Berlin Pankow e.V., c/o JUP e.V., Florastr. 84, 13187 Berlin. Sowie per E-Mail: heidefilm@gmx.de, Tel. 015777551515, Internet: www.heidefilm.blogsport.de

 

 

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Exkurs: KURZABRISS DER GESCHICHTE DER SCHÖNHOLZER HEIDE

Text: VVN-BdA Berlin-Pankow e.V.

 

Die Schönholzer Heide in Berlin-Pankow ist jeher ein beliebter Ort zum Spazieren, Sport treiben und Entspannen. Er wird gerade am Wochenende von vielen Berliner/innen genutzt. Das war auch schon vor 100 Jahren so. Um die Jahrhundertwende bis in die 1930er Jahre war die Schönholzer Heide ein berlinweit bekannter Vergnügungsort. Es lockten ein Riesenrad, Sportanlagen und Biergärten. Gassenhauer wie „Bolle reiste jüngst zu Pfingsten“ sind Zeugen dieser Zeit.
Doch die Schönholzer Heide hat auch eine andere Geschichte. Als in Deutschland die Nationalsozialisten die Macht übergeben bekommen haben und den 2. Weltkrieg begannen, änderte sich das Bild des Parks vollständig.
Auf dem Gelände des inzwischen geschlossenen Vergnügungsparks wurde eines des größten Berliner Zwangsarbeiter/innenlager errichtet. Im nach dem Vergnügungspark benannten „Luna-Lager“ wurden mehr als 2.000 Sklavenarbeiter/innen, vor allem in der Rüstungsproduktion, eingesetzt. Das Lager wurde am 24. April 1945 im Zuge der Befreiung Pankows von der Roten Armee geschlossen. Nach dem Krieg wurde ein Teil der Schönholzer Heide als Friedhof genutzt, begraben sind die Opfer der Zwangsarbeit und getötete Zivilist/innen neben Soldaten der Wehrmacht und Angehörigen des „Volkssturms“. Die Versuche, den Park wieder zu einem Vergnügungsort umzugestalten, scheiterten nicht zuletzt durch den Bau der Mauer, wodurch der Park seine S-Bahn-Anbindung verlor.
Die sowjetische Verwaltung errichtete hier zudem das zweitgrößte Berliner Ehrenmal für die gefallenen Sowjetischen Soldat/innen. Das Ehrenmal stand jedoch immer im Schatten des Treptower Ehrenmals.