Lichterkette zur Auschwitz-Befreiung mit 1.000 Teilnehmenden

12. Februar 2025

Rund 1.000 Menschen beteiligten sich am Abend des 27. Januars in Pankow am Gedenken anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung von Auschwitz-Birkenau durch sowjetische Truppen – siehe Bericht weiter unten. Die jährliche Lichterkette fand diesmal zum 26. Mal statt. Beiträge gab es von Pankow Bezirksbürgermeisterin Cordelia Koch und von Hermann Simon, Gründungsdirektor der Stiftung Neue Synagoge Berlin-Centrum Judaicum 1988-2015 sowie von Vertreter:innen der Pankower Frauen* gegen Rechts, der Pankower VVN-BdA, der Cajewitz-Stiftung und vom Restaurant »Kanaan«. Medienberichte mit Bildern von der Lichterkette liefen am Abend des 27. Januars im Sender RBB: In der Abendschau sowie am späten Abend bei RBB 24.

Die Fotos hier von ak/Pankower VVN-BdA

Bericht zur 26. Lichterkette in Pankow anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung des KZ Auschwitz

Am 27. Januar versammelten sich schon zum 26. Mal über tausend Menschen in Pankow zum Gedenken an die Befreiung von Auschwitz vor dem ehemaligen Jüdischen Waisenhaus.

Zu diesem Gedenken wird seit 1999 durch die Kommission für Bürgerarbeit Pankow, die Kirchengemeinde Alt- Pankow und die VVN-BdA Berlin-Pankow e.V. aufgerufen. Nachdem damals nicht verhindert werden konnte, dass eine Partei mit rassistischem Gedankengut ins ehemalige Gartenhaus des jüdischen Fabrikanten Josef Garbáty eingezogen war, wollten engagierte Bürger Pankows dieser Entwicklung etwas entgegensetzen und fanden sich in der Kommision für Bürgerarbeit zusammen, um Aufklärung über die Zeit des Faschismus in Deutschland zu leisten und in Pankow eine Atmosphäre des Miteinander gegen Antisemitismus und Rassismus zu schaffen. (Zum Weiterlesen link klicken)

Seit dieser Zeit eröffnet die Bürgermeisterin bzw. der Bürgermeister unsere Gedenkveranstaltung, diesmal Cordelia Koch. In diesem Jahr sprach danach Dr. Herman Simon, Gründungsdirektor der Stiftung Neue Synagoge Berlin. Und Prof Dr. Albrecht stellte uns die neue Ausstellung, welche im ehemaligen Jüdischen Waisenhaus im März eröffnet wird, vor.

Mit Lichtern und jüdischer Musik begaben sich die Anwesenden wie in jedem Jahr zurm ehemaligen Gartenhaus von Josef Garbáty. Dort gab es weitere Redebeiträge. Der Vertreter vom Cafe Kannan war leider erkrankt, so dass der Beitrag verlesen wurde. Auch die Frauen gegen Rechts sprachen über ihre Arbeit und die Gründe ihrer Teilnahme seit Jahren an diesem Gedenken. Zum Abschluss sprach Mathias Wörsching von der VVN-BdA.

Wie auch in den letzten Jahren endete der erste Teil des Gedenkens mit einer Schweigeminute auf der Kreuzung zwischen der Berliner- und der Breiten Straße. Im Anschluss fand in der gut besuchten Kirche Alt-Pankow eine Andacht mit der jüdischen Sängerin Jalda Rebling statt.

Es war ein eindrucksvolles Gedenken, das allen Anwesenden Mut und Kraft geben konnte und ein Zeichen für ein solidarisches Miteinander gegen Rassismus und Antisemitismus setzte.

Wir sind sehr froh, dass in diesem Jahr, in dem die AfD mit ihrer menschenfeindlichen Politik sogar von demokratischen Parteien unterstützt wird, über 1.000 Menschen an unserer 26. Lichterkette teilnahmen, denn unser Engagement ist stärker als je zu vor erforderlich.

Die auf der Lichterkette gehaltenen Redebeiträge werden nach und nach auf der Internetseite www.lichterkette-pankow.de veröffentlicht.

Termin: Montag, 27. Januar 2025 um 18.00 Uhr

Treffpunkt: Ehemaliges jüdisches Waisenhaus Pankow, Berliner Str.120/121

( S/ U-Bahnhof Pankow)

Wir dokumentieren im folgenden die Pressemitteilung der Kommission Bürgerarbeit

Für ein gewaltfreies Miteinander, gegen Antisemitismus und Rassismus

Aufruf zur Teilnahme an der 26. Lichterkette mit anschließender Gedenkveranstaltung in der Alten Pfarrkirche Pankow anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung des KZ Auschwitz

Termin: 27. Januar 2025 um 18.00 Uhr

Treffpunkt: Ehemaliges jüdisches Waisenhaus Pankow, Berliner Str.120/121

( S/ U-Bahnhof Pankow)

Hinweis: Bitte Kerzen mitbringen!

Der 27. Januar ist seit 1996 offizieller Gedenktag in der Bundesrepublik Deutschland.

Seit 1999 gestalten engagierte Bürgerinnen und Bürger Pankows eine Lichterkette in ihrem Stadtbezirk, um an die Befreiung von Auschwitz durch die sowjetischen Soldaten zu erinnern.

In diesem Jahr jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz schon zum 80. Mal.

Leider nimmt der Rassismus in unserem Land zu. Verfestigte Vorurteile, Unwissenheit bei fehlender Aufklärung und Nationalismus sind einige Ursachen.

Die Kommission für Bürgerarbeit gibt gemeinsam mit der Evangelischen Kirchengemeinde Alt-Pankow und dem VVN-BdA- Pankow am Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust dem notwendigen Erinnern einen Ort, einen Raum und eine Gestalt mit der nunmehr 26. Lichterkette.

Es geht aber nicht nur um das Gedenken für die ermordeten jüdischen Mitbürger*innen und die vielen anderen Opfer, sondern auch um das Verdeutlichen, dass die Herausforderungen nicht weniger werden, ja offensichtlich wachsen. Auch deshalb wollen wir mit dieser Veranstaltung einen Beitrag für das Zusammenleben der Menschen in gegenseitiger Akzeptanz leisten, gleich welcher Herkunft, Religion und Lebenseinstellung sie sind.

Nach der Auftaktveranstaltung , die von der Pankower Stadtbezirksbürgermeisterin am ehemaligen jüdischen Waisenhaus eröffnet wird, ziehen die Teilnehmer mit Kerzen weiter zur Pankower Kirche. Auf dem Wege wird es einen Halt mit Redebeiträgen vor dem ehemaligen Gartenhaus von Garbaty geben. Auf der Kreuzung wird der Verkehr für eine Gedenkminute unterbrochen.

Im Anschluss findet in der Kirche eine Gedenkveranstaltung mit Jalda Rebling statt.

Wir rufen alle demokratisch gesinnten Menschen dazu auf, sich vor dem Hintergrund einer zunehmenden Fremdenfeindlichkeit, des anwachsenden Antisemitismus und Nationalismus mit ihrer Teilnahme an der Gedenkveranstaltung für ein solidarisches Miteinander in unserem Stadtbezirk zu engagieren.

Die Veranstalter verstehen somit die 26. Lichterkette nicht nur als eine Erinnerung an die Vergangenheit, sondern als ein Handeln für eine friedliche und menschenwürdige Zukunft aller Menschen in unserem Stadtbezirk.

Im Sinne des Gedenkens bitten wir, auf nationale Symbole und Parteifahnen zu verzichten.

Pressekontakt und Information

info@lichterkette-pankow.de