23. April: Gedenken in der Schönholzer Heide
17. April 2013
In Erinnerung an die Befreiung des ehemaligen ZwangsarbeiterInnenlagers in der Schönholzer Heide fand am 23. April in Pankow eine Gedenkkundgebung mit rund 20 TeilnehmerInnen und eine Filmvorführung statt, der etwa 25 Menschen folgten.
\\\\\ GEDENKEN IM PARK
18:00 Uhr
Gedenken am Bunker zum Jahrestag der Befreiung des Zwangsarbeiter_innenlagers in der Schönholzer Heide.
Treffpunkt: Bushaltestelle Hermann-Hesse-Straße (Bus 150/155, nahe S-Bhf. Schönholz)
\\\\\ FILM-VORFÜHRUNG
19:30 Uhr
Dokumentarfilm „Die Geschichte der Schönholzer Heide – Zwangsarbeiter_innenlager, Kriegsgräberstätte, Sowjetisches Ehrenmal“
Max Lingner Haus (Straße 201 Nr. 2 – gleich bei der Heide)
Weitere Infos
P R E S S E M I T T E I L U N G
23.4.2013 // Filmvorführung und Rundgang/Gedenkaktion zur Schönholzer Heide
Ein halbes Jahr lang sind Pankower Jugendliche der Geschichte des berühmten Naherholungsparks im Nordosten Berlins auf den Grund gegangen, haben das Sowjetische Ehrenmal erforscht, haben ergründet, welche Spuren das ehemalige Zwangsarbeiter/innen-Lager im Park hinterlassen hat und was die Nutzer/innen des Geländes von dessen Geschichte wissen. Um mehr zu erfahren, haben sie Zeitzeug/innen gesucht und interviewt, Archive durchkämmt und daraus einen Film gebastelt. In dem Film thematisiert werden soll die umfangreiche und vielseitige Geschichte der Heide. Thematisiert werden auch die die Kriegsgräberstätte, die Nutzung als DDR-Freilichtbühne sowie der Luna-Park. (Mehr zur Geschichte weiter unten). Die Internetpräsentation des Filmprojekts finden Sie hier: www.heidefilm.blogsport.de
Mit freundlichen Grüßen,
VVN-BdA Berlin-Pankow e.V.
Doch die Schönholzer Heide hat auch eine andere Geschichte. Als in Deutschland die Nationalsozialisten die Macht übergeben bekommen haben und den 2. Weltkrieg begannen, änderte sich das Bild des Parks vollständig.
Auf dem Gelände des inzwischen geschlossenen Vergnügungsparks wurde eines des größten Berliner Zwangsarbeiter/innenlager errichtet. Im nach dem Vergnügungspark benannten „Luna-Lager“ wurden mehr als 2.000 Sklavenarbeiter/innen, vor allem in der Rüstungsproduktion, eingesetzt. Das Lager wurde am 24. April 1945 im Zuge der Befreiung Pankows von der Roten Armee geschlossen. Nach dem Krieg wurde ein Teil der Schönholzer Heide als Friedhof genutzt, begraben sind die Opfer der Zwangsarbeit und getötete Zivilist/innen neben Soldaten der Wehrmacht und Angehörigen des „Volkssturms“. Die Versuche, den Park wieder zu einem Vergnügungsort umzugestalten, scheiterten nicht zuletzt durch den Bau der Mauer, wodurch der Park seine S-Bahn-Anbindung verlor.
Die sowjetische Verwaltung errichtete hier zudem das zweitgrößte Berliner Ehrenmal für die gefallenen Sowjetischen Soldat/innen. Das Ehrenmal stand jedoch immer im Schatten des Treptower Ehrenmals.