Holocaust-Gedenken in Pankow
27. Januar 2012
Rund 150 Menschen, darunter auch viele Mitglieder unseres Vereins, gedachten am 27. Januar 2012, dem Gedenktag anläßlich der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch die sowjetische Armee, in Pankow der Opfer des Holocaust.
Zunächst versammelten sich die AntifaschistInnen, viele von ihnen mit Kerzen, vor der ehemaligen Synagoge der jüdischen Gemeinde „Agudath Achim“ in der Schönholzer Straße 10. Pankows Bürgermeister Matthias Köhne und ein Vertreter unseres Vereins mahnten in ihren Reden, die Verbrechen der deutschen Faschisten und Faschistinnen nicht zu vergessen und in der Gegenwart Neonazismus, Antisemitismus und Rassismus den Kampf anzusagen. Beide kritisierten zudem die Verwicklungen der Inlandgeheimdienste in die rassistische Mordserie des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU). Im Anschluß zogen die TeilnehmerInnen zu einer Gedenkveranstaltung in Pankows Kirche auf dem Dorfanger. Dort spielte die Klezmer-Musikgruppe „Zemer Atik“ und die Schauspielerin Gabriele Heinz vom Deutschen Theater las aus einem Vorwort des Buchs „Das Mädchenorchester von Auschwitz“ von der Auschwitz-Überlebenden Fania Fenélon mit einem Erlebnisbericht von der Befreiung Bergen-Belsens. Am Samstag erinnerte Claudia Saupe mit einem Kiezspaziergang an ehemaliges Jüdisches Leben in Pankow. Bilder von der Gedenkkundgebung finden sich bei Thomas Rassloff und Andreas Domma
Fr., 27. Januar 2012, 11.30 Uhr, im Betsaal des Jüdischen Waisenhauses, Berliner Straße 120/121
Ehrung. Dr. Inge Lammel erforscht seit 1993 ehemaliges jüdisches Leben in Pankow und ist unverzichtbar für Kontinuität und Weiterentwicklung der lokalen Erinnerungskultur an die Shoa. Auf Initiative des Vorstandes der Dr. Walter und Margarete Cajewitz-Stiftung erhält Inge Lammel heute das Bundesverdienstkreuz für ihren wissenschaftlichen und persönlichen Einsatz im Hinblick auf das jüdische Leben und Sterben in Pankow. Wir gratulieren unserer Kameradin und Ehrenvorsitzenden aus vollem Herzen.
Fr., 27. Januar 2012, 15 Uhr, Bernauer Heerweg/Ecke Mauerradweg (in der Nähe der Bahnhofstraße zwischen Blankenfelde und Lübars):
Einweihung einer Gedenktafel in Erinnerung an das Kranken- und Sterbelager Blankenfelde-Nord. Hier waren ab Herbst 1942 durch Zwangsarbeit schwerstkrank geschundene Menschen untergebracht, die von den Nazis vorwiegend aus den Sowjetrepubliken deportiert worden waren. Veranstaltet vom Museumsverbund des Bezirksamts Pankow
Fr., 27.1., 18 Uhr, vor der Schönholzer Str. 10 (nahe Rathaus Pankow):
Gedenkkundgebung „Für ein tolerantes und gewaltfreies Miteinander, gegen Antisemitismus und Rassismus“ aus Anlaß des Jahrestages der Befreiung von Auschwitz vor der ehemaligen Synagoge in Pankow. Mit Redebeiträgen des Pankower Bezirksbürgermeisters Matthias Köhne und eines Vertreters der Pankower VVN-BdA. Veranstaltet von der Kommission Bürgerarbeit Pankow und der VVN-BdA Berlin-Pankow e.V. Anschließend Lichterkette zur Gedenkveranstaltung der Evangelischen Kirchengemeide Pankow in der Kirche „Zu den vier Evangelisten“. Dort Auftritt der Klezmer-Musikgruppe „Zemer Atik“ und Lesung durch die Schauspielerin Gabriele Heinz vom Deutschen Theater. Sie liest aus einem Vorwort des Buchs „Das Mädchenorchester von Auschwitz“ von der Auschwitz-Überlebenden Fania Fenélon mit einem Erlebnisbericht von der Befreiung Bergen-Belsens.
Sa., 28. Januar 2012, 11 Uhr, Treffpunkt vor dem ehem. Jüdischen Waisenhaus (Berliner Str. 120/121, nahe U-Bhf. Pankow):
Rundgang zu Stätten ehemaligen jüdischen Lebens in Pankow mit Claudia Saupe. Veranstaltet vom Förderverein ehemaliges Jüdisches Waisenhaus und der VVN-BdA Berlin-Pankow e.V.