30.10.: Enthüllung einer Gedenktafel und einer Informationsstele für das ehemalige jüdische Altersheim

28. Oktober 2015

Freitag, 30. Oktober 2015 | 14 Uhr,Schönhauser Allee 22, 10435 Berlin
und 15.30 Uhr, Weinbergsweg 13, 10119 Berlin

In Berlin erinnert Vieles an die jüdische Geschichte der Hauptstadt. Doch einige Orte jüdischen Lebens sind nahezu vergessen. Dies galt lange Zeit für die Schönhauser Allee 22, in der sich das frühere Gebäude des zweiten Altersheims der Jüdischen Gemeinde befand. Die meisten seiner weit mehr als hundert Bewohner wurden am 17. August 1942 mit dem ersten »Großen Alterstransport« in das Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt und dort ermordet.

Unweit davon, im Weinbergsweg 13, stand sich das Reichenheim’sche Waisenhaus. Gestiftet von dem Wollstofffabrikanten Moritz Reichenheim (1815–1872) und seiner Frau Sara (1815–1881) wurde es als erstes Waisenhaus der Jüdischen Gemeinde zu Berlin am 8. Mai 1872 eröffnet. Die Einrichtung wurde 1939 aufgelöst. Danach diente das Gebäude für kurze Zeit als Altersheim der Jüdischen Gemeinde, bevor es im März 1942 an die NSDAP zwangsverkauft und später durch Bomben zerstört wurde. Das Schicksal der Zöglinge des Waisenhauses ist nicht vollständig geklärt. Wer nicht mit Kindertransporten ins Ausland gelangte, wurde zunächst in anderen Waisenhäusern der Hauptstadt untergebracht. Ab Herbst 1941, dem Beginn der systematischen Deportationen von Juden, wurden die meisten jüdischen Waisen von Berlin nach Osten in den Tod verschleppt.

Auf Initiative der letzten Zeitzeugen Angelika Svendsen und Walter Frankenstein sollen nun die beiden Orte in das Bewusstsein der Stadt zurückgeholt werden und Informationstafeln an das ehemalige jüdische Altersheim sowie das jüdische Waisenhaus erinnern.

Freitag, 30. Oktober 2015, 14 Uhr, Schönhauser Allee 22, 10435 Berlin

PROGRAMM
Grußworte
Tim Renner, Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten
Dr. Torsten Kühne, Bezirksstadtrat für Verbraucherschutz, Kultur, Umwelt und Bürgerservice Berlin-Pankow
Ansprachen
Bernt Roder, Leiter des Museums Pankow
Angelika Svendsen, Zeitzeugin

Enthüllung einer Gedenktafel für das ehemalige jüdische Waisenhaus
Freitag, 30. Oktober 2015, 15.30 Uhr, Weinbergsweg 13, 10119 Berlin
Grußwort
Tim Renner, Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten
Ansprache
Walter Frankenstein, Zeitzeuge

Nach den Veranstaltungen besteht die Möglichkeit, Blumen niederzulegen. Wir freuen uns, wenn auch Sie eine Blume mitbringen.
Im Anschluss lädt der Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten zu einem Umtrunk ein.