Keine rechte Hochburg in Buch! Putzspaziergang am Sonntag

14. Mai 2013

Zur aktuellen Situation in Buch hat die Pankower VVN-BdA eine Pressemitteilung veröffentlicht. Zudem dokumentieren wir die bisher erschienenen Medienbeiträge

Beitrag erschienen im Berliner Abendblatt (Lokalausgabe Pankow) am 17.5.2013

Beitrag erschienen im Berliner Abendblatt (Lokalausgabe Pankow) am 17.5.2013

Presseberichte:

Artikel der jungen Welt (Ausgabe vom 15.5.2013): Kontra für Neonazis in Berlin-Buch
Artikel im Neuen Deutschland (Ausgabe vom 18.5.2013): Buch hat ein Nazi-Problem
Artikel des Berliner Abendblatts (Ausgabe vom 18.5.2013): Naziterror in Buch

Pressemitteilung der Pankower VVN-BdA

Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Berlin-Pankow e.V.
c/o JUP e.V. · Florastr. 84 · 13187 Berlin
www pankow.vvn-bda.de  mail bda-pankow@gmx.de

Sehr geehrte Pressevertreterinnen und Pressevertreter,

lokale Initiativen wollen verhindern, dass der am nordöstlichen Stadtrand Berlins gelegene Ortsteil Pankow-Buch zu einer neuen Neonazihochburg wird. Wiederholt rufen sie am Sonntag, 19. Mai (Treffpunkt 15 Uhr, S-Bahnhof Buch) zu einem „Antifaschistischen Putzspaziergang“ auf; bereits am 2. März hatten rund 70 Menschen den Kiez von Nazipropaganda gereinigt. Eine Woche nach dem Spaziergang erinnern antifaschistische Gruppen mit einer Demonstration unter dem Motto „Gegen Neonazis und soziale Ausgrenzung“ an den Sozialhilfeempfänger Dieter Eich, den Bucher Nazis im Jahr 2000 umgebracht hatten (Treffpunkt: 24. Mai, 18 Uhr, S-Bahnhof Buch).

Die Liste rechter Aktivitäten in Buch ist lang: In der Nacht zum 8. Mai, dem Tag der Befreiung wurde das Sowjetische Ehrenmal in der Wiltbergstraße großflächig mit geschichtsrevisionistischen Parolen wie „Besatzer raus“ und „Wir feiern nicht“ beschmiert. Bei der antifaschistischen Kundgebung am Tag der Befreiung mit rund 50 TeilnehmerInnen vor dem Ehrenmal verurteilten RednerInnen die rechte Provokation. In der Nacht auf den 9. Mai wurden von Unbekanten Fahnen, Blumen und Kränze entwendet. Wenige Wochen zuvor war bereits das Mahnmal für die NS-“Euthanasie“-Opfer auf dem Bucher Krankenhausgelände mit rechten Sprüchen besprüht worden. Am 5. Mai sind Jugendliche, die in Buch Flugblätter für den „Antifaschistischen Putzspaziergang“ verteilten, von David G. und Christian S., zwei gewaltbereiten Berliner Neonazis, bedroht und fotografiert worden. Weitere Vorfälle sind in der Chronik unter http://pankow.antifa.cc dokumentiert.

Ricardo Lang von der Pankower VVN-BdA erklärt zur Situation: „Seit mehr als einem Jahr hat sich Buch zu einem Schwerpunkt der rechten Szene entwickelt. Rund 15 vorwiegend jugendliche Neonazis sind im Stadtteil aktiv, organisiert in Gruppen, die sich ,Freie Nationalisten Buch’ und ,Kameradschaft Deutsche Eiche’ nennen. Immer wieder machen sie durch Propagandatouren und Bedrohungen von Anwohnerinnen und Anwohnern von sich reden. Wir rufen die Bucherinnen und Bucher dazu auf, gegen das rechte Treiben aktiv zu werden und sich an den antifaschistischen Veranstaltungen in ihrem Kiez zu beteiligen“.

An den Aktionen gegen rechts in Buch sind neben der Pankower VVN-BdA auch die Kampagne „Niemand ist vergessen“, DIE LINKE. Bezirksverband Pankow, die Emanzipative Antifaschistische Gruppe (EAG), North-East Antifascists (NEA), die Anarchosyndikalistische Jugend Berlin (ASJ), Linksjugend [’solid] Kreuzkölln, AG Antifa/Antira Die LINKE.Pankow, Antifaschistische Aktion Bernau und die Antifa-Initiative Nordost (AINO) beteiligt.

Wir bitten um Berücksichtigung in Ihrem Medium. Für Fragen stehen wir gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen, Ricardo Lang von der VVN-BdA Berlin-Pankow e.V.